muttertag
Familienleben

Wer den Sohn nicht ehrt,…

…ist den Muttertag nicht wert! Klingt hart, ist aber so. Ist meine Meinung. Muttertag ist ja nun noch nicht so lange her. Folgende Geschichte hat sich zugetragen:

Mein Mann und meine Söhne haben auf den Muttertag „vergessen“. Nun ja, vergessen ist nicht ganz das richtige Wort. Sie haben schon daran gedacht. Aber dann vergessen, ihn mit mir zu feiern. Ich war enttäuscht. Es geht mir hier nicht um materielle Geschenke. Nicht falsch verstehen. Sondern um das Verwöhnt werden. Dass einmal nicht ich aufstehen muss und mich um alles kümmern muss. Dass frische Blumen (von der Wiese, nicht vom Floristen) am schön gedeckten Frühstückstisch stehen. Das hatte ich das letzte Mal vor zwei Jahren. Seit dem machen sie es nicht mehr und ich weiß nicht warum.

Ich hatte meine Mama schon ein paar Tage zuvor eingeladen zu uns. Mein Mann seine Mama nicht, denn sie lehnte die Jahre zuvor immer ab. Irgendwann gibt man einfach auf. Ist so.
Also kam meine Mama und ich bereitete einen Brunch vor. Da gibt’s keine Bilder, denn ich bin in Essen-wunderschön-drapieren nicht besonders begabt. Das sieht immer so gewollt und nicht gekonnt aus. Meine Mama weiß das. Normal macht das meine jüngere Schwester. Doch die konnte heuer nicht, weil sie die Wochen zuvor fast durchgearbeitet hat und an diesem Tag das erste Mal seit Wochen frei hatte. Also machte ich und ich machte so gut wie ich eben kann.

Mein Mann hat an diesem Tag seiner Mutter nur schnell eine liebe SMS geschickt, damit sie weiß, dass er an sie denkt. Wenn man Vater von vier Kindern und Ehemann ist, ist gerade an so einem Tag ein wenig Stress. Also entschied er sich für die schnellste Variante. Wir verbrachten dann mit meiner Mama einen schönen Vormittag und am Nachmittag fuhren wir gemeinsam zu meinem Bruder, der nur ein paar Ortschaften weiter wohnt. Auch dort war es ein gemütliches Beisammensein. Mein Mupfel hat sogar ausgerechnet dort seine ersten paar Schritte gemacht. Also am Ende dann ein doch ganz gut gelungener Muttertag.

Am nächsten Tag saß mein Mann in der Küche und war sichtlich geknickt. Ich fragte nach. Und er erzählte mir, dass seine Stiefmutter ihm geschrieben hätte, wie unendlich enttäuscht sie wäre, weil er sich zu Muttertag nicht bei ihr gemeldet hat. Und seine Schwester hätte ihm auch geschrieben, was für ein A…. er ist, weil er nicht im Stande war, für 5 Minuten anzurufen.

Diese Geschichte ärgert mich. Bis heute. Sie lässt mich nicht los. Das hat mehrere Gründe. Zuerst einmal als STIEFMUTTER hat man da schon einmal gar kein Recht zu fordern. Sie musste sich um die Kinder nicht kümmern. Sie musste sie nicht großziehen. Die Kinder haben nicht bei ihr gewohnt, also hatte sie auch keine Verantwortung. Der Vater hat die Kinder auch nicht so oft abgeholt. Da die Mama noch lebt und nicht gestorben ist, ist sie auch gar nicht Stiefmutter, sondern die Frau des Vaters. Nicht mehr, nicht weniger. 

Seine Mama hätte eigentlich schon das Recht zu fordern. Aber nur eigentlich. Denn da ist es so, dass sie sich absolut nicht für ihren Sohn interessiert. Sie merkt nicht, wenn er neben ihr sitzen möchte, wenn er ihre Nähe sucht. Es ist ein trauriges Bild, das ich da immer sehe. Es ist so wie wenn ein kleiner Junge unbedingt die Aufmerksamkeit seiner Mama möchte und die Mama stößt das Kind mit Absicht weg. Es interessiert sie nicht wie es ihm geht, was er so macht. Sie fragt zwar nach, aber hört dann nicht zu. Sie beschäftigt sich lieber mit ihren Enkelsöhnen. Ihr Sohn ist ihr egal. Es ist so. Meine Mama hat das mal gut auf den Punkt gebracht. Sie sagte, diese Frau kennt ihr eigenes Kind nicht. Ich finde das furchtbar traurig, denn sie hat recht damit. Und dann traut sich so eine Frau beleidigt zu sein.

Es ärgert mich. Unheimlich. Denn eine Sache ist da noch, die viele Mütter vergessen. Wenn der Sohn heiratet (oder auch nur in einer festen Beziehung ist) und das Nest verlässt, dann ist seine Frau für alles zuständig. Die (Ehe)Frau ist da. Immer. Sie kocht, sie wäscht, sie putzt, sie tröstet, sie pflegt gesund und noch vieles mehr. Es wird der Tag kommen, da werden meine Söhne Frauen haben (also jeder eine…hoffentlich) oder jeder einen Mann (das stellt sich noch raus) und es wird passieren (oder auch nicht), dass ich zu Muttertag „nur“ eine SMS bekomme. Und ich werde mich über diese Geste freuen. Denn ich werde wissen, dass mein Sohn zwar keine Zeit hat, aber genug Zeit aufgewendet hat, um mir zu zeigen, dass er an mich denkt. Und ich werde dankbar sein, denn mein Kind hat sich nicht auf diese Welt gewünscht. ICH habe mir das Kind gewünscht.

Also liebe Mamas, Stiefmamas, Omas und so weiter. Sei nicht beleidigt, wenn dein Sohn/deine Söhne vielleicht „nur“ eine SMS geschickt hat/haben. Er/sie hat/haben wenigstens nicht auf dich „vergessen“.

Deine Babsi


Update 2017: Der Muttertag lief eindeutig besser (Beitrag folgt), Enttäuschungen gab es keine, auch keine Vorwürfe. Das Verhältnis zwischen meinem Mann und meiner Schwiegermutter ist im vergangenen Jahr um vieles besser geworden. Ich habe auch einen Teil dazu beitragen können 😉 
Der Kontakt zu Vater und Stiefmutter meines Mannes ist zur Zeit auf Eis gelegt.


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Babsi Hey

Name: Babsi Hey
Beruf:
Mama von 4, Chefassistentin in der Firma meines Mannes, Texterin, Emote Designerin
Hobbys: zeichnen, illustrieren, nähen, einfach alles Kreative
Kontakt:
babsi@chaoshoch6.at

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