mama von jungs
Familienleben

Umgeben von Männern

Ich wollte diesen Beitrag ursprünglich „Jungsmama“ nennen, aber ehrlich, das Drama ist ja noch viel „schlimmer“, als bloße Jungsmama zu sein. Wenn ich erzähle, dass ich Mama von vier Jungs bin, bekomme ich mitleidige Blicke zugeworfen. Und ich denke dann immer „Sieh mich nicht so an! Denn ich muss dir nicht leid tun. Ich tu mir selbst genug leid“ 😉

Ja, es ist nicht immer einfach Mutter von gleich vier Jungs zu sein. Aber es ist noch viel anstrengender. Ich lebe als einzige Frau in einem Männerhaushalt. Ich bin 24 Stunden am Tag von Männern umgeben. Ok, nicht ganz. Da ist noch die Katze. Eine Katze als einzige Verbündete hier. Und auf die kann ich mich grad nicht verlassen. Die ist gerade hochschwanger. Eine Hochschwangere im Haushalt zu haben ist auch nicht lustig. An dieser Stelle möchte ich mich gleich mal bei meinen Männern entschuldigen. Wenn eine Katze schon so anstrengend ist, wie anstrengend war dann ich bitte? So viel dazu. Es tut mir leid 🙂

Also nur mit Männern unterm Dach zu wohnen ist nicht immer lustig. Eigentlich fast nie. Höchst selten. Nein, Quatsch. Es kann auch richtig lustig sein. Und spannend. Den ganzen Tag Action. Von früh Morgens bis spät Abends. Langweilig wird’s nie. In der Kinderambulanz kennen sie uns schon. Bei sämtlichen Ärzten und Kinderärzten auch. Wir sind schon ein klein wenig berühmt.

Action im Sommer

Da gab’s mal einen Sommer, da hat es unser Pubertier (damals war er noch kein Pubertier) geschafft, sich ganze drei Mal den rechten Fuß (Anmerkung: immer den rechten Fuß) so zu verletzen, dass dieser immer eingegipst werden musste. Tolle Sommerferien waren das. Das erste Mal fuhr er mit einem Scooter einen Berg hinunter, ohne zu wissen, wie man so ein Teil bremst. Es wurde ihm zu schnell, also sprang er stuntman-mäßig einfach ab und verletzte sich so sein Sprunggelenk (stuntman-mäßig muss er noch üben).

Beim zweiten Mal waren wir im Garten. Ich im vorderen Bereich, mein Sohn im hinteren Bereich. Es begann zu regnen und er lief in Windeseile von hinten nach vorn, um mir mitzuteilen, dass es regnet. Dabei stieß er sich seinen Fuß an einer winzig winzig kleinen Betonkante. Wirklich winzig. Aber groß genug, dass er sich seine Mittelfußknochen zusammenstauchte. Heldenhaft war das! Ohne ihn hätte ich bestimmt nicht gemerkt, dass es regnet. Ich wäre bestimmt nass geworden, hätte mich erkältet und mein Sommer wäre gelaufen gewesen.

Und beim dritten Mal hat er seinen Kasten aufgemacht und weil er so gut Ordnung halten kann, ist von ganz oben ein großes, schweres, dickes Star-Wars-Lexikon auf seinen Zeh gefallen. Der war dann platt wie Crêpes. Hier möchte ich noch mal erwähnen: Ein Sommer, ein Kind, drei Mal Ambulanz.

Machtkämpfe unter den Geschwistern

Es ist wirklich oft sehr anstrengend. Abgesehen davon, dass wir regelmäßig in der Ambulanz landen. Hier wird früh Morgens schon gestritten, gerauft, getobt, gebrüllt, gefallen und manchmal verletzt. Blutige Nasen und Beulen am Kopf stehen hier schon fast an der Tagesordnung. Hier geht’s oft zu, dass ich mich wundere, dass ich überhaupt noch „normal“ bin. Dass ich nicht schon längst in der Nervenheilanstalt gelandet bin. Denn zu dem ganzen Gebrülle der Jungs kommt noch das Gebrülle meines Mannes. Der brüllt dann rum, dass sie aufhören sollen, so rumzubrüllen.

Hin und wieder aber doch ganz lustig

Und dann gibt es Momente, da muss ich aus tiefstem Herzen lachen. Erst vor ein paar Tagen wieder.

Mad Max und Pubertier sitzen in der Küche beim Tisch. Plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, haut Mad Max dem Pubertier in den Rücken. Die Antwort kam auch gleich ohne Verzögerung. Auf einmal schlagen sich die zwei und es fallen Kraftausdrücke, die man lieber nicht wiederholt. Ich sitze da, bin völlig von der Rolle, weil sie solche Wörter überhaupt kennen (das Geprügel schockt mich schon lange nicht mehr) und als ich mich wieder gesammelt habe und ansetzen will, zum Unterbinden, der mir völlig unklaren Streitsituation, sagt Mad Max plötzlich:

„Philipp, ich hab dich ja so lieb!“
Und Philipp antwortet: „Ich dich auch!“

Ich stehe da, mit geöffnetem Mund und erhobenen Zeigefinger und lauter ????????? über meinem Kopf. Hab ich was verpasst? Und dann musste ich einfach lachen. Das war dann wohl ein Machtkampf unter Geschwistern. Da sollte man sich eh nicht einmischen.

Fehlt mir was?

Manchmal bin ich schon traurig, das sag ich jetzt ganz ehrlich, weil wir keine Tochter haben. Kein rosa, kein Glitzer, kein Bling Bling Schnick Schnack Kram. Und im selben Moment denk ich dann aber auch: kein Geheule, kein Gezicke, kein rosa, kein Glitzer, kein Bling Bling Schnick Schnack Kram. Kein Gepetze kann ich leider nicht sagen, denn da sind Jungs genau so. Wenn nicht sogar schlimmer. Den ganzen Tag „MAMA! Der hat das und das getan!“ Den GANZEN Tag.

Und sollten wir doch mal eine Tochter haben, dann würde sie unter lauter Brüder aufwachsen und hätte eine Mama, die selbst mit lauter älteren Brüdern aufgewachsen ist. Das heißt dann kein rosa, kein Glitzer,…

Die wäre dann eher eine Räubertochter, eine Piratenprinzessin, ein Wildfang der Extraklasse. Wenn ich mich so zurück erinnere, dann weiß ich, dass ich damals Dauergast in der Ambulanz war. Ich kann mich an einen Abend erinnern, da fuhr mein Vater mit mir in die Ambulanz. Den Grund kann ich nicht mehr sagen. Wir waren so oft dort.

Am Heimweg sagte dann mein Vater zu mir „Weißt du, Babsi! Von dir haben die da keine Kartei mehr. Für dich brauchen sie schon einen ganzen Aktenschrank.“ 🙂 Damals gab’s noch Karteien, Akten und Aktenschränke. (Ich bin echt schon alt….) Also müsste ich mich darauf einstellen, dass es mir mit einer Tochter auch so ginge.

Ich bin Mama von vier coolen Jungs

Nein, es ist wirklich schön, umgeben von Männern zu sein. Weil, wenn sie sich nicht grad gegenseitig die Schädel einschlagen, dann sind sie richtige Ritter und ich bin ihre Königin. Sie beschützen mich vor bösen Drachen und Monster (wirklich Monster… Schwiegermonster zum Beispiel), bekunden mir ihre Zuneigung, beschützen mich vor bösen Blicken und dem König, wenn der wieder mal nicht weiß, wie man sich zu benehmen hat. Sie trösten und verarzten mich. Sie sorgen dafür, dass es mir gut geht. Und wenn das mal nicht so ist, versuchen sie alles, um mich zum Lachen zu bringen.

Ich bin Vorstand eines Männerhaushaltes und die meiste Zeit stolz darauf. Mitleidige Blicke sind wirklich überflüssig und unnötig.Eure Babsi

Wir lesen uns =),
Babsi, die Chaosbloggerin aus dem Sumpf



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Babsi Hey

Name: Babsi Hey
Beruf:
Mama von 4, Chefassistentin in der Firma meines Mannes, Texterin, Emote Designerin
Hobbys: zeichnen, illustrieren, nähen, einfach alles Kreative
Kontakt:
babsi@chaoshoch6.at

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3 Kommentare

  1. die sind mittlerweile alle erwachsen und haben selber Kinder ….ich bin stolze Oma von vier Prinzessinnen und zwei Prinzen … 🙂

    1. sagt:

      Das ist schön. Ich freu mich schon aufs Omasein.

  2. supi ! glaub mir , eine Tochter zwischen drei Söhnen , das ist auch recht anstrengend … meine Prinzessin hatte zwar nicht viel mit Glitzer und bling bling am Hut , dafür aber nah am Wasser gebaut …. puuuuh , das kann auch nervig sein …. als es noch ärztliche Notdienste gab ( heute muss ich ins nächste KH ins medicenter) vielen meine söhne immer besonders häufig auf die Nase oder vom Baum wenn ein bestimmter Arzt Dienst hatte was ihn wiederum zu allerhand Verschwörungstheorien verleitete …. “ wieso werden ihre Kinder immer krank wenn ICH Bereitschaft hab? “ ….. tjaaa , die Frage hab ich mir auch immer gestellt …. 😉

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