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Familienleben

Outing: Ich bin eine Rabenmutter!

Die liebe Birgit von Muttis Nähkästchen hat zu einer Blogparade aufgerufen, an der ich sehr gerne auch meinen Senf dazu gebe. Denn es geht um das Rabenmutterdasein. Ja, auch ich bin eine Rabenmutter. Und stolz darauf. Für mich bedeutet Rabenmutter: Die Mutter macht das möglichst richtige zum möglichst richtigen Zeitpunkt. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie genau das macht, das sich das Kind gerade wünscht.

Ein paar Gründe, warum ich eine Rabenmutter bin

Ich erfülle nicht zu jeder Tageszeit ein jedes Bedürfnis eines jeden Kindes sofort und ohne Verzögerung. Weil es bei vier Kindern ganz einfach nicht machbar ist. Meine Kinder müssen zurück stecken können. Sie müssen lernen, wann für welches Bedürfnis Zeit ist. Kleine Bedürfnisse, die sie schon selbst erfüllen können, müssen sie dann auch selbst erfüllen. Zum Beispiel etwas trinken, weil sie durstig sind. Sie wissen, wo die Gläser stehen, sie wissen, wo der Wasserhahn ist. 

Ich gehe ganz alleine aufs Klo oder duschen. Ja, richtig. Alleine. Nur ab und zu darf noch der jüngste mit. Aber nur deshalb, damit er sieht, wie das so funktioniert mit dem aufs Klo gehen. Wenn er dann selbst schon aufs Klo (oder Töpfchen) geht, dann darf auch er unter keinen Umständen mehr mit. Meine Kinder dürfen auch nicht vor der Tür rumlungern, während ich mein Geschäft verrichte oder dusche. Sie dürfen allerdings anklopfen, wenn es was Wichtiges gibt und mir das mitteilen. 

Ab und zu muss ich auch mal schreien. Denn wenn vier Buben anfangen zu toben und laut zu werden, dann muss ich sie einfach übertönen. Ist ja schön, wenn es Eltern gibt, die tatsächlich nie laut werden müssen. Hier muss ich laut werden, sonst gehe ich unter. 

Meine Kinder müssen auch mal still sein können. Zum Beispiel, wenn ich mich gerade mit jemanden unterhalte. Da haben sie nicht rein zu quatschen. Es sei denn, es passt zum Thema oder sie müssen etwas mitteilen, dass nicht aufgeschoben werden kann. Wenn etwa Gefahr in Verzug ist. Dann dürfen sie natürlich reinquatschen. Da dürfen sie sogar reinbrüllen (ist schon einmal vorgekommen und ich bin ihnen bis heute dafür mehr als nur dankbar)

Meine Kinder dürfen fernsehen. Das macht mich wohl in der heutigen Zeit doppelt zur Rabenmutter. Wie kann ich nur die Kinder fernsehen lassen? Das ist ganz einfach. Ich nehme die Fernbedienung, schalte den Fernseher an, suche eine geeignete Sendung und schwups, schauen sie fern. Einfach so.

Ich nehme mir jeden Tag, jeden, auch mal Zeit nur für mich. Und seien es fünf Minuten (siehe „Me-Time – Mit vier Kinder“). Damit meine ich nicht die Zeit am Klo oder die Zeit beim Duschen, sondern Extrazeit. Da gehe ich ganz alleine in den Garten. Oder in mein Schlafzimmer. Oder, oder, oder. Die Kinder wissen dann ganz genau: Mama is out of order! Und daran wird sich auch gehalten. 

Während der Woche geht es hier ganz allgemein etwas strenger zu. Meine Kinder sollen lernen, dass die Zeit während der Woche ganz einfach mehr aus Pflichten und Erledigungen besteht, als aus Halli Galli. Natürlich haben wir auch während der Woche unsere Spaßzeiten, aber da muss dann auch einmal gewartet werden beziehungsweise kommt es auch vor, dass etwas gar nicht mehr gemacht wird. Dafür ist es am Wochenende lockerer und wir machen mehr spaßige Sachen. Am Wochenende ist dann auch Zeit, dass wir für jeden einzelnen was machen können. 

Ich verlange von meinen Kindern, dass sie „Bitte“ und „Danke“ sagen. Ich möchte, dass sie grüßen. Respekt und Höflichkeit anderen Menschen gegenüber verlange ich auf jeden Fall. Auch mir gegenüber. Denn ich bin niemanden vom Arsch runter gefallen. Auch meinen Kindern nicht. Sie müssen auch teilen (aber nicht immer, nicht mit jeden und nicht alles)

Meine Kinder werden in einer demokratischen Diktatur erzogen. Sie bekommen Wahlmöglichkeiten oder Optionen. Diese Optionen werden aber schon im Vorfeld festgelegt von mir oder meinem Mann. Das läuft dann zum Beispiel so „Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst … oder … machen.“ Wenn dann kommt „Ich will aber lieber … machen.“ wird darauf hingewiesen, dass diese Option in dem Moment nicht zur Auswahl steht. 

Meine Kinder müssen um 19:00 Uhr, spätestens aber um 20:00 Uhr, ins Bett gehen. Denn sie müssen am nächsten Morgen schon wieder sehr früh raus. Da gibt es dann keine Diskussionen. Sie müssen sich dann fürs Bett fertig machen. Sie wissen, sie müssen jetzt noch etwas trinken, denn nachher ist es vorbei. Wenn sie noch aufs Klo müssen, dann auch gleich. Dann werden die Zähne geputzt, Gesicht und Hände gewaschen, der Pyjama angezogen und dann ist Ruhe. 

Ich kürze hier mal ab, denn die Liste könnte ich ewig so weiter führen. Deshalb kurz und knackig:

Ich bin eine Rabenmutter, weil ich den Kindern Regeln auferlege und Grenzen stecke, die sie nicht überqueren dürfen. Dürfen sie nicht. Punkt. Sie sind nämlich nicht der Mittelpunkt des Universums. Auch wenn sie der Mittelpunkt meines Universums sind. Das wissen sie auch. Denn ich sage ihnen jeden Tag, dass ich sie lieb habe. Jeden Tag wird gemeinsam gekuschelt (es sei denn einer hat wirklich keine Lust darauf). Wenn sie Probleme haben, dann höre ich ihnen IMMER und SOFORT zu. Und manchmal, da werfe ich sowieso alles über Board und wir sind einfach eine glückliche, kleine Familie mit Ecken und Kanten 😉

Meine Kinder sollen einfach lernen, dass man Rücksicht nimmt auf andere Menschen. Meine Kinder sollen keine reinen Ich-Menschen werden. Klar, sie sollen persönliche Grenzen aufstellen und auch sagen „Bis hier her und nicht weiter.“ Das tun sie auch und ich respektiere das dann. Denn genau das erwarte ich von ihnen. Dass sie persönlichen Grenzen anderer Leute respektieren und akzeptieren. 

Bist du auch eine Rabenmutter? Dann mach bei Birgits Blogparade Outing einer anonymen Rabenmutter mit.
Du hast keinen Blog? Dann kannst du dich unter Birgits Beitrag (oder hier) in den Kommentaren austoben.

Deine Babsi

Titelbild von pixabay.com


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Babsi Hey

Name: Babsi Hey
Beruf:
Mama von 4, Chefassistentin in der Firma meines Mannes, Texterin, Emote Designerin
Hobbys: zeichnen, illustrieren, nähen, einfach alles Kreative
Kontakt:
babsi@chaoshoch6.at

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2 Kommentare

  1. sagt:

    Hallo Babsi,
    Ich bin zwar keine Mutter, aber dennoch möchte ich dir eines sagen: DANKE! Danke, dass du (zumindest nach heutigen Maßstab) eine Rabenmutter bist. Denn genau solche „Rabenmütter“ brauchen wir! Solche „Rabenmütter“ wünsche ich mir für diese Gesellschaft! Danke, dass du (und dein Mann) eure Kinder auf die Art und Weise großzieht, wie ihr es tut – und hört bitte nie auf damit.
    Ich selbst bin auf ganz ähnliche Weise großgeworden, und ich bin meinen Eltern dafür sehr dankbar (und JA, man überlebt tatsächlich diese Art der Erziehung, in der man nicht überbetüddelt wird und den Hintern gepudert bekommt).

    Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe 😛

    1. sagt:

      Hallo Steffy,
      danke dir für die netten Worte. Ja, ich gebe dir vollkommen recht. Wir haben es alle überlebt 😀 Wir (meine Geschwister und ich) wurden auch so großgezogen. Hat nicht geschadet 😉
      Liebe Grüße Babsi

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