Familienleben

Ein Wochenende ohne Kinder

…ist auch schon wieder zu Ende. Aber das macht nichts, denn ich habe, wie schon erwartet, nach den ersten freien Stunden meine Rabauken schon wieder sehr vermisst. Es war so unheimlich still. Pubertier, Mad Max und Dean waren ja am Freitag Abend bereits alle weg. Zuhause blieb nur unser Mupfel. Aber ich schätze, auch er wird dann nächstes Jahr das erste Mal wo anders sein, in der Urlaubszeit.

Freitag

Am Freitag war alles so wie immer. Wir haben erst nach dem Mittag angefangen, ihre Reisetasche zu packen. Mein Pubertier macht das schon selbst, was ein Fehler ist, wie sich später herausstellen soll. Pubertier wurde dann von meiner Schwester am frühen Nachmittag abgeholt.

Mein Mann kam dann um 16 Uhr von der Arbeit nachhause und kurz später verstauten wir die Kinder mit Gepäck im Auto. Jetzt wurde es ernst. In dem Moment begann ich sie zu vermissen. Das ist wieder typisch für mich. Auf der einen Seite freue ich mich tagelang auf das freie Wochenende und auf der anderen bin ich dann traurig, wenn es so weit ist.

Wir brachten sie zu Oma und Opa. Gemeinsam haben wir noch Abendbrot gegessen. Da stellte sich raus, dass unser Mupfel total auf Käse steht. Auf den steirischen Bergkäse, um genau zu sein. Nach dem Abendbrot verabschiedete ich mich dann ganz schnell. Wie beim Pflaster abreißen. Aber nicht der Kinder wegen. Die waren schon schwer beschäftigt mit dem Ur-Opa, der mit der Ur-Oma gleich neben dem Opa und der Oma lebt. Nein, meinetwegen musste ich mich so schnell verabschieden. Ich wäre sonst nicht ohne sie gefahren. Am Weg nachhause war es dann ziemlich still im Auto. Mupfel hatte auch eingeschlafen. Mein Mann redete wie ein Wasserfall. Die ganzen 30 min Fahrtzeit. Man kommt ja sonst nie so toll zu Wort. Ich kam jetzt halt auch nicht zu Wort. Macht nix, ich habe eh nichts zu erzählen.

Zuhause angekommen haben wir den Mupfel noch fürs Bett fertig gemacht und haben uns dann auf der Couch zusammengekuschelt und haben DVD geschaut.

Samstag

Der Samstag begann dann erst um 8 Uhr. Das war wirklich schön. Normalerweise beginnen unsere Tage, also auch die Wochenenden, um 6 Uhr. Alles war still. Wir standen mit unserem Mupfel auf und marschierten geordnet in die Küche. Das Frühstück war auch schnell gerichtet. Ich kam zu meinem Kaffee als dieser tatsächlich noch heiß war. Das war mal was. Mein Mann und ich konnten uns tatsächlich unterhalten. Gut, er hatte hier wieder das Wort, aber es fiel ihm keiner in selbiges. Ich auch nicht.

Als wir uns fit genug fühlten und ich unseren Hund versorgt hatte, machten wir uns auf den Weg nach Horn. Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Sie ist sehr schön und auch gar nicht ausgestorben. Vor einigen Jahren wurde da viel gemacht, damit sie wieder neu erstrahlt. Die Innenstadt ist ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem man ganz entspannt mit Kinderwagen herum schlendern kann. Wir gingen in den Buchladen und das war wirklich super. Keine Kinder, die rumnörgeln, weil ihnen langweilig ist. Ganz in Ruhe konnten wir uns durchs Angebot schmökern. Mupfel hat sich dann auch wieder ein Buch ausgesucht.

Zu Mittag sind wir dann essen gegangen. So richtig. Nicht Fast Food. Wenn du nur mit einem Kind unterwegs bist, ist das schon toll. Obwohl das eine Kind wahrscheinlich genau soviel Chaos angerichtet hat, wie die anderen drei zusammen. Essen will halt gelernt sein. Aber dafür gab es genug Trinkgeld.

Nach dem Essen sind wir noch in dem großen EKZ spazieren gegangen. Gekauft haben wir uns eigentlich nichts. Nur Schulsachen für unseren Mad Max sind mitgenommen worden. Wenn wir dann Kinder streiten, schreien und weinen hörten, konnte es uns egal sein. Waren ja nicht unsere. Mupfel hielt sein Mittagsschläfchen im Kinderwagen. Wir waren den ganzen Samstag unterwegs. Ganz stressfrei. Völlig entspannt.

Entspanntes Shopping mit Mupfel

Samstag, am Abend

Am Abend gab es bei uns im Dorf eine kleine Cocktail-Bar. Diese Veranstaltung haben wir uns nicht entgehen lassen. Denn die ist echt toll. Die ganze Nachbarschaft kommt zusammen. Jung und alt. Da werden Geschichten ausgetauscht, Cocktails getrunken, getanzt und gelacht. Normalerweise sind wir da immer mit allen Kindern da. Heuer war nur unser Mupfel mit. War ganz lustig mit ihm. Da mein Mann und ich nur alkoholfreie Getränke trinken, waren auch unsere Cocktails alkoholfrei und mein Mupfel durfte mal kosten. Großer Fehler. Ab dem Moment war das nämlich sein Cocktail und ich durfte gnädiger Weise nur noch einmal runter schlürfen.

Samstag am Abend

Es war wirklich nett. Ein gelungener Abend. Wir hatten unseren Spaß und unser Mupfel hat bis 21 Uhr ausgehalten. Es tat gut, wieder einmal mit anderen Erwachsenen zu tratschen. Wir kommen viel zu selten dazu. Nur die üblichen Gartenzaun-Dorf-News. Ja, das gibt es bei uns noch 🙂

Sonntag

Der Sonntag begann um halb neun. Wer jetzt denkt „Wow, voll angenehm“, der irrt leider. Denn unser Mupfel hatte sehr schlecht geschlafen. Bis um vier Uhr wurde er im 30 min Takt wach und weinte. Dass wir dann um halb neun nicht ausgeschlafen waren, könnt ihr euch sicher vorstellen.

Ich stand mit Mupfel alleine auf. Mein Mann blieb im Bett. Ich machte das Frühstück für den kleinen Mann und setzte mich dann halb schlafend zu ihm. Als dann mein Mann auch kam, so gegen elf, ging ich duschen. In der Hoffnung, das würde mich ein wenig erfrischen. Half aber nicht wirklich. Nach dem Duschen machte ich das Mittagessen für den Mupfel und brachte ihn wieder ins Bett. Denn auch er war nicht ausgeschlafen. Und dann schlief er bis 3 Uhr am Nachmittag. Als er aufwachte, machten wir uns auf den Weg unsere zwei Chaoten wieder abholen.

Sie haben uns vermisst. Das merkten wir sofort. Denn wir kamen nicht einmal richtig bei der Gartentür hinein, weil sie uns voller Freude begrüßten. Wir verbrachten den Nachmittag mit Oma und Opa. Es wartete eine kleine Überraschung auf den Chaos-Mann. Er hatte nämlich am Montag Geburtstag und die Oma hat mit den Jungs eine Torte gemacht (also eigentlich die Oma allein). Und die zwei Rabauken bastelten jeder eine echt tolle Karte. Nachdem beide noch nicht schreiben können, haben sie in die Karten hinein gezeichnet. Unser Dean hat wieder einmal Mama mit Baby im Bauch gezeichnet. Schon das zweite Mal in einer Woche! Ob er uns damit etwas sagen möchte?

Als wir dann zuhause waren, spielte mein Mann noch mit den Kindern Kubb (Wikingerschach oder wie auch immer) und Mupfel vergnügte sich in der Sandkiste. Am Abend fielen wir dann alle ziemlich müde ins Bett.

Sonntag

Montag

Montag war bei uns ein Feiertag, also auch noch ein freier Tag. Und mein Mann hatte Geburtstag. Wir erwarteten eine kleine Festgemeinde und deshalb hieß es für mich herrichten für die kleine „Party“. Mein Mann machte ein paar Besorgungen in Tschechien und um 14 Uhr trudelten dann auch schon die ersten Gäste, samt Pubertier, bei uns ein. Endlich war nun auch das letzte Mitglied unserer Familie wieder zuhause.

Wer jetzt dachte, ich berichte über die kleine Feier, der hat sich geirrt. Ich schreibe euch jetzt, wie froh ich war, dass auch unser Philipp wieder zuhause war. Es ist ein Wahnsinn, wie sehr man seine Sprösslinge vermisst. Man wünscht sich so oft einfach auch nur mal wieder Zeit für sich. Und wenn man sie dann bekommt, dann fehlen sie dir wirklich sehr.

Fazit

Ich habe aus diesem Wochenende folgende Erkenntnisse mitgenommen:

Man hat nicht wirklich frei. Abgesehen von der Tatsache, dass der Kleinste ja bei uns war, möchte man so viele Dinge, wie nur irgend möglich in diese paar freien Tage stopfen. Man ist eigentlich wieder nicht spontan, sondern plant alles vorher schon gut durch.

Mir persönlich reichen hin und wieder ein paar Stunden für mich. Denn ich vermisse meine Kinder sowieso bald wieder. Also warum ein ganzes Wochenende? Naja, weil es ihnen natürlich Spaß macht. Aber wenn es nur um mich gehen würde, dann würden ein paar Stündchen vollkommen reichen.

Mein Mann kann sehr viel in sehr kurzer Zeit reden. Das wusste ich schon, ist aber wieder in Vergessenheit geraten. Allerdings stellt sich mir jetzt nicht mehr die Frage, von wem Mad Max das hat. Der redet nämlich auch unentwegt, was dazu führte, dass mein Mann nicht mehr zu Wort kam.

Wenn die Kinder da sind und überall Chaos verbreiten, dann fluche ich (manchmal). Überhaupt, wenn ich auf so ein blödes Spielzeugauto trete und elegant durchs Wohnzimmer rase. Jedes Mal, wenn mein Po den Stuhl berührt, fällt ihnen bestimmt ein, wie unheimlich durstig, hungrig, schläfrig, nass, müde was auch immer sie sind. Da wünsch ich mir oft, ich hätte mehr Zeit für mich. Aber die Zeit wird kommen und dann wird mir das alles hier unheimlich fehlen.

Ich freue mich ganz ehrlich auf das Ende der Ferien. Dann sind am Vormittag drei von vier Kinder außer Haus. Diese Zeit werde ich dann immer wieder einmal für mich nutzen und genießen. Damit ich dann fit für das Chaos bin ohne dabei unter zu gehen.

Wie ist das bei euch, wenn eure Kinder einmal länger weg sind? Könnt ihr voll genießen und entspannen, oder fehlen sie euch dann auch gleich so schnell? Sagt es mir in den Kommentaren hier oder auf Facebook.

Eure Babsi


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Babsi Hey

Name: Babsi Hey
Beruf:
Mama von 4, Chefassistentin in der Firma meines Mannes, Texterin, Emote Designerin
Hobbys: zeichnen, illustrieren, nähen, einfach alles Kreative
Kontakt:
babsi@chaoshoch6.at

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